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Bir Gandus-Mauretanische Grenze- Ajun-Tantan-Taghazout-Agadir- Marrakesch



Bir Gandouz 22. Februar 2023


Der Tag nach dem Umbau empfing uns mit sonnigem Wetter und warmen Temperaturen.

Wir ruhten uns den ganzen Tag über aus, und luden die 2 Polizisten die im Polizeiauto die Nacht über unsere Fahrzeuge bewachte, zu einem feinen Morgenessen ein. Frisch gestärkt machten sie danach vor dem Hotel Kontrolle, und inspizierten die wenigen Fahrzeuge die vorbei fuhren. Die meisten waren mit grossem Dachgepäck beladen. Viele der Fahrzeuge hatten den ganzen Haushalt dabei, und kehrten nach Jahren des arbeitens in Marokko, oder teilweise auch in Europa, wieder zurück in ihr Heimatland um dort den Lebensabend zu geniessen. Wir machten uns auch daran unseren Anhänger richtig zu beladen und ihn besser aus zu balancieren.

Nachdem alle Räder gepumpt waren, und die 2 fehlenden Radmuttern ersetzt waren, machten wir uns Gedanken über die Weiterreise. Da wir uns in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Mauretanien befanden, wollten wir dem Land einen Besuch abstatten. Wir befragten zuerst den Polizisten ob es möglich sei. Er meinte wir müssten zuerst nach Dakhla zurück, da wir von dem dortigen Zoll einen Ausreisestempel im Pass hatten,der besagte wir werden die Sahara verlassen mit Zielort Kap Verden. Und da wir eigentlich wegen schlechtem Wetters auf dem Atlantik wieder in die Westsahara eingereist sind, stimmte unser Aufenthaltsort nicht mit den Daten unseres Passes überein. Der Weg von Bir Gandus nach Dakhla ist über 200 Km lang. Wir fragten den Chefpolizisten, ob wir auch ohne nach Dakhla zu fahren, nach Mauretanien einreisen könnten. Schliesslich sagte er ja, und wir können am Zoll seine Telefonnummer angeben, und er würde uns dann helfen, den Beamten die Sachlage zu erklären. So fuhren wir ein paar Tage später, nur mit dem Quad, Richtung mauretanische Grenze. Wir hatten unsere fliegende Kamera dabei , wir nennen sie hier "Golden Ey "und noch ein paar Flaschen. Ich hatte vor ein paar Tagen in einer Bucht beobachtet, das die Fischer ihre Netze in Säcke verpacken, und sie danach in der Nähe ihres Zeltes im Sand vergraben. Wir machten es mit unserem "Material" genau gleich. Auf den 70 Kilometer bis zur Grenze fanden wir auch ein geeignetes Plätzchen und vergruben unser "Material" im Sand und bedeckten es mit Steinen. Wir merkten uns den Platz, und machten noch ein Foto, damit wir es auf dem Rückweg wieder ausgraben, und mitnehmen können. So fuhren wir weiter Richtung Grenze. Es gab eine lange Schlange von Lastwagen, und ein paar wenige Autos. Wir fuhren bis zum ersten Halt und wurden weiter gewunken. Dann kam die richtige Grenze und wir wurden angehalten. Ich marschierte mit den Pässen zum Zollhäuschen, und reichte sie dem Beamten. Der schaute sich denn Pass an und runzelte die Stirn. Er hatte tatsächlich denn Ausreisestempel von dem Zoll in Dakhla gefunden, und schaute mich fragend an. Ich sagte es sei alles in Ordnung, und fing mit erklären an, was gar nicht so einfach war. Man verstand es nicht, dass wir mit einem Schiff eingereist waren, und dann am Strand vom Navystützpunkt in Bir Gandus alles auf die Strasse umgebaut hatten, und jetzt plötzlich auf dem Landweg unterwegs war. Wer kann das auch verstehen, wenn sogar wir manchmal ungläubig, nach einem Umbau, die Reise fortsetzen.

Kleine Zwischenbemerkung. "Es ist gerade Sonntagnachmittag und ich sitze mit Vanessa im Souk von Agadir. Wir haben gerade einen Burger mit Pommes, einen Grog Monsieur,3 grosse Orangensäfte ein feines Dessert mit Kaffee für 140 Dirham= 14 Franken genossen. Was will man mehr?"

Wieder zurück zum Zoll von Mauretanien. Der besagte Zöllner, rief einen anderen Zöllner, und es wurde lebhaft debattiert und noch mehr debattiert. Darauf ging es einen Stock höher und dort wurde wiederum debattiert. Es wurde laut geredet, dann wieder ganz leise, dann wurde im Gang draussen verhandelt und man verschwand wieder in einem anderen Büro. Dann meinte der eine, er müsse auf eine Antwort warten, und verschwand mit seinem Kollegen zum Mittagessen. Ich solle hier warten. Als er sein Bäuchlein gefüllt hatte, erschien er wieder auf der Bildfläche, und die Verhandlungen gingen weiter. Wir waren jetzt schon 5 Stunden am Zoll, und ich fragte ob es möglich wäre wieder umzudrehen und zurück nach Marokko zu fahren. Der Zöllner verdrehte zum Xten mal die Augen und schnaufte schwer unter der Last seines Amtes. Ich fragte sicher zum 5ten mal ob es möglich wäre einfach wieder zurück zu fahren. Langsam stand ich auf und machte ein paar Schritte zur Tür. Der Zöllner befahl mir, mich wieder setzen, was ich aber nicht tat. Mir war jetzt alles Wurscht, und ich sagte dem Zöllner ich fahre jetzt zurück. Ich setzte mich in Bewegung und langsam standen sie auch auf und folgten mir. Ich wendete den Quad und sah den Zöllner, wie er lustig mit seinen Kollegen lachte, und irgendwelche Spässe erzählte. Vanessa und ich machte uns auf den Rückweg. Die Zöllner sagten ich müsse zurück nach Dakhla, und dort zum Hafenzoll, um mich wieder anzumelden. Das könnte ja heiter werden. Dann müssten wir sicher unsere "Golden Ey" abgeben und zwar endgültig.


Wir fuhren sodann zurück, fanden unseren Sack, und gruben ihn aus. Als wir da am Strassenrand standen und uns gerade für die Weiterfahrt bereit machten, hat plötzlich ein Auto 10 Meter vor uns parkiert. Wir sahen auch sofort wieso. Die BE Nummer war uns sofort ins Auge gestochen. Wir freuten uns sehr wieder einmal einen richtigen Berner zu treffen er war der Erste auf unsrer bisherigen Reise. Ein glücklicher Zufall. Nach dem wir ihn verabschiedeten fuhren wir weiter zum Hotel in Bir Gandouz. Wir kamen spät Abends an. Am nächsten Tag holten wir den Anhänger,den wir in einer Garage in der Nähe vom Hotel eingestellt hatten, und machten uns auf den langen Weg nach Norden, quer durch die Sahara. Die Strasse führt meistens am Ufer des Atlantiks entlang. Manchmal konnten wir entlang der Strasse wild übernachten. Es ist aber meistens Militär an der Küstenlinie, und diese schicken einem fort. Es ist unglaublich wie viel Grenzwachen es hier gibt. Alle 2 Kilometer steht ein Grenzwachpostenhäuschen, in dem ein Wachposten seinen Abschnitt kontrolliert. So wird verhindert das illegale Flüchtlinge, über den Seeweg, das Land betreten und dann weiterreisen, in Richtung Nordmarokko und Europa. Da uns der Polizist in der Nähe von Dakhla konntrollierte, und uns dann weiterwinkte, nahmen wir an, das Problem mit dem Zoll hat sich erledigt. So vergingen die Tage mit aufstehen, packen, fahren. Wir lernten auch viele Leute kennen, und erfuhren so auch dieses und das. Langsam kamen wir unserem Zwischenziel Agadir näher. Es ist unglaublich zu sehen in welcher Aufbruchstimmung sich die Sahara und Marrokko befinden. Überall werden neue Strassen und 1000ende neuer Häuser gebaut. Es entstehen kilometerlange, pompöse, Boulevards am Eingang, und Ausgang der Städte und Siedlungen. Wenn man von den dutzende kilometerlangen, Einöden, in eine Siedlung einfährt wundert es einem schon das dort Menschen leben.

Wir wurden immer freundlich empfangen und viele der Anwohner hoben den Daumen

nach oben, und winkten uns zu. So kamen wir in Agadir an und quartierten uns zuerst in einem Camping und später in einem Guesthaus in Tagazhout ein. Es ist ein unglaubliches Wellensurfermekka. Es finden hier gerade die Afrikanischen Wellensurfmeisterschaften statt. Marrokko hat diese gewonnen, und logierte zufällig am gleichen Ort wie wir.

Vanessa war nicht mehr zu halten, und belegte schon am nächsten Tag einen Kurs.

Ich meinerseits fand einen Mechaniker bei dem ich das zerissene Drahtseil, der Seilwinde reparieren konnte. Er machte auch denn Motorenölwechsel. Denn Ölfilter von der Friedli Powersport in Wohlenschwil hatte ich dabei. Am nächste Tag ging ich mit Vanessa mit zum surfen. Zum Glück hatten sie einen Neoprenanzug in meiner Grösse, und mit vereinten Kräften quetschte ich mich hinein. Die Erfolge auf dem Surfbrett hielten sich im Rahmen, im Gegensatz zu Vanessa die schon stehen konnte. Der Vergleich einer Robbe, oder eines Seeelefanten auf einer Eisscholle, kam meinem Können glaube ich am Nächsten. So vergingen die Tage mit allerlei Aktivitäten. Am nächsten Tag brachen wir auf und fuhren Richtung Agadir.

Wir hatten für Rosie einen Flug gebucht, um nach Agadir zu fliegen, und uns zu besuchen. Wir freuten uns riesig, und bezogen ein schönes Hotel in Agadir. Der Flug war am Samstag mit EasyJet. Rosie war rechtzeitig am Flughafen in Basel- Mühlhouse. Der Flug hatte etwas Verspätung. Dann kam die Schocknachricht.

Der Flug wurde abgesagt. Wir trauten unseren Ohren nicht, und Rosie weinte am anderen Ende. So kam es das Rosie wieder nach Hause fuhr, und uns nicht besuchen konnte. Vanessa und ich waren sehr sehr traurig. Deshalb beschlossen wir am nächsten Tag am 13. März 2023 wieder abzureisen Richtung Marrakesch. Da wir immer einwenig an die Zeit denken müssen und trotzdem so viel wie möglich sehen wollen, beschlossen wir uns zu trennen, für ca. eine Woche. Vanessa wollte die vielen Sehenswürdigkeiten in Marrakesch sehen und ich Offroad mit dem Quad in die Wüste. Danach können wir uns berichten was wir alles erlebt haben. Angekommen in Marrakech suchten wir einen Camping in dem wir den Anhänger für diese Zeit deponieren können. Als das erledigt war wollte ich Vanessa zu ihrem Hostel fahren was leider nicht ganz geklappt hat. Sie hatte sich ein Hostel in Mitten der grossen Medina von Marrakech ausgesucht. Da waren nur Mopet und Velos erlaubt. Als wir einwenig verzweifelt an der Strasse standen kam ein freunlicher Man auf dem Mopet zu fahren und bot uns an zu helfen. So trennten sich unsere Wege und wir verabschideten uns. Vanessa stieg aufs Mopet und war schon bald nicht mehr zu sehen und mich erwartete eine lange Fahrt, aber das ist eine andere Geschichte.



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